22.10.2023
Da stehst du nun. Ganz allein auf deiner Platzhälfte. Eine gelbe Filzkugel fliegt herum. Und 22 Meter entfernt von dir steht noch jemand. Willkommen beim Tennis. Es ist ein einsamer Sport in gewisser Weise. Ein Sport bei dem du ständig gegen dich selbst zu kämpfen hast. Emotionen kämpfen ständig gegen die Realität. Denn du spielst einen geilen Ballwechsel, triffst die Vorhand 4-Mal wirklich gut, der Typ auf der anderen Seite gräbt den Ball noch irgendwie aus, schaufelt ihn zurück und dann verschlägst du diesen verdammten Smash. Sofort springt der emotionale Teil deines Gehirns an und überschüttet dich mit Negativität. Rational gesehen hast du einen geilen Ballwechsel gespielt. 4 gute gegen 1 schlechten Schlag. Aber wir sind beim Tennis, und darum hast du den Punkt verloren. 1 schlechter Schlag reicht eben aus und der Punkt ist weg. Genau diese Tatsache macht es zu einem einsamen Sport. Du gegen dich. Du gegen den anderen. Du gegen den Rest der Welt.
Lerne damit klarzukommen. Das ist eines der großen Geheimnisse des Tennissports. Mehr Rationalität, weniger Emotionalität. Das wird dich weiterbringen. Sei dir über deine Fähigkeiten bewusst und beurteile deine Fehler auf dem Tennisplatz ganz sachlich. 4 Fragen gibt es zu beantworten, um die Situation sachlich zu analysieren:
Die Fragen 3 & 4 können die meisten Tennisspieler halbwegs adäquat für sich beantworten. Aber für die Fragen 1 & 2 ist eine gewissen Fachkompetenz nötig. Und wenn diese fehlt, wird Tennis zu einem sehr einsamen Sport. Denn wenn man keine rationale Antwort findet, greift man zu einer emotionalen, und mit der steht man meist allein da.